Philosophie

 

ist für mich mehr als eine lebensferne Träumerei oder akademische Disziplin. An der Universität habe ich das philosophische Handwerkszeug gelernt, doch mein Anwendungsbereich ist das praktische Leben! Seit über 8 Jahren betreibe ich in diesem Sinne "Philosophie", stelle mich den großen und kleinen Fragen unserer menschlichen Existenz, denke sie bis zu Ende und definiere den relevanten Wortschatz. Dabei interessiert mich in pragmatischer Tradition allein was (praktisch wie psychologisch) funktioniert, das heißt: was wir wirklich verstehen und womit wir sinnvoll arbeiten können.

Zusammen fließen all meine philosophischen Errungenschaften in die "Revolution der Gedanken", in Form eines gleichnahmiges Buches, als Grundlage für meinen Coaching-Ansatz und als Anstoß zu einer gesellschaftlichen Bewegung. (Mehr dazu hier ...)

 

 

Philosophie als Therapie

 

(bzw. Therapeutikum) ist meines Erachtens unabdingbar für jede ernsthafte Persönlichkeitsentwicklung. Doch warum? Was hat Philosophie mit Psychologie zu tun und im Coaching verloren? Erstens wirft sie existenzielle Themen wie die "großen Fragen" (nach Leben, Tod, Sinn, Glück, Glaube, Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit, etc.) auf. Ohne welche die Selbstarbeit entweder an der Oberfläche bleibt und alles Ernsthafte verdrängt oder die Lebensfragen jeder bewussten Existenz fälschlicherweise auf bloß persönliche Muster, Konflikte oder Traumata schiebt. Und zweitens ist die philosophische Methode der analytischen Begriffsklärung ein wichtiges Werkzeug für den Alltag, unsere Kommunikation mit anderen und insbesondere jedwede psychologische Arbeit. Denn erst wenn wir die zentralen Begriffe unseres Wortschatzes klären, wissen wir, wovon wir sprechen, was das (für uns) bedeutet und womit wir arbeiten. Andernfalls stellen wir uns Sinnkrisen oder Minderwertigkeitskomplexen, ohne die Begriffe "Sinn" und "Wert" zu verstehen. Oder wir üben positive Affirmationen mit unklaren Begriffen ein, welche deshalb niemals in die Tiefe sinken oder sich in unserem Handeln manifestieren. (Mehr dazu hier ..)

 

 

Persönlichkeitsentwicklung

 

Unabhängig von deiner persönlichen Lage gibt es vier allgemeine Gründe, warum sich die Investition in die eigene Persönlichkeitsentwicklung (hin zu einem selbstbestimmten Leben) lohnt:

 

 

1. Geistige Unabhängigkeit ist der sicherste Weg zum Glück.

 

Fast alles in der Welt liegt außerhalb unserer Macht und Kontrolle. Wenn wir unser Leben selbst gestalten wollen, ist es also unabdingbar alles in unserer Macht stehende zu mobilisieren. Und die größte Macht haben wir über unser eigenes Innenleben. Hier finden wir die Unabhängigkeit von den äußeren Umständen ebenso wie die Ressourcen sie zu ändern. Je unabhängiger wir (in unserer Einstellung und unseren emotionalen Reaktionen auf die Außenwelt) werden, desto flexibler können wir uns anpassen und arrangieren, desto resilienter stehen wir neuen Herausforderungen gegenüber und desto leichter lässt sich unser Leben meistern und unser innerer Frieden bewahren.

Und selbst wenn wir nicht die höchste Bergspitze der Unabhängigkeit von allem Weltlichen erklimmen, sondern bloß den unbestimmten Krisenzeiten weniger ohnmächtig und ausgeliefert entgegenstehen wollen, ist der beste Weg und erste Schritt die Entwicklung unserer Persönlichkeit. Indem wir erst einmal in uns aufräumen, um dann gelassen und gefestigt der Welt die Stirn bieten zu können.

 

 

2. Persönlichkeitsentwicklung ist die beste psychologische Altersvorsorge.

 

Ebenso wie wir zur finanziellen Altersvorsorge Geld für uns arbeiten lassen, indem wir in Fonds investieren, können wir unser Unterbewusstsein für uns arbeiten lassen, indem wir in uns selbst investieren. Indem wir unseren Geist üben, solange wir das noch bewusst steuern können. Damit auch späterhin alles in geregelten Bahnen verläuft.

Im Gegensatz zum finanziellen Pendant müssen wir allerdings heute nichts für morgen opfern, denn jede Übung und Entwicklung unserer Persönlichkeit ist bereits während ihrer Ausübung wertvoll. Und wir sind nicht erst im Alter darauf angewiesen, wenn die Arbeitsleistung unseres Bewusstseins schwindet. Sondern über 90 Prozent unserer geistigen Prozesse laufen bereits im Alltag unbewusst. Insofern führt kein Weg daran vorbei unsere Tiefe aufzuklären, wenn wir selbstbestimmt leben wollen. Das heißt: Frei, authentisch und ohne die Notwendigkeit bewusster Kontrolle. (Hier passt die Analogie zur körperlichen Ertüchtigung, welche uns nicht nur langsamer altern und länger leben lässt, sondern bereits im Prozess beweglicher, kräftiger, gesünder und glücklicher macht.)

 

 

3. Geistige Ruhe und Seelenfrieden sind wesentliche Mittel für körperliche Gesundheit.

 

Alles ist psychosomatisch. Jeder Gedanke und jedes Gefühl ist ein körperlicher Vorgang. Insofern verwundert die allgemein bekannte Tatsache nicht, dass Geist und Körper (sofern man sie überhaupt voneinander trennen kann) einander beeinflussen. Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper, Bewegung löst festgefahrene Gedanken, Hunger und Müdigkeit beeinflussen unsere Konzentrationsfähigkeit und Motivation, Schmerzen schlagen auf unsere Stimmung und eine ungesunde Lebensweise macht keinen Menschen langfristig glücklich. Doch auch umgekehrt funktioniert das Spiel. Wenn wir fröhlich sind, lässt sich vieles Schwere leichter tragen, wenn wir uns konzentrieren, können wir äußere Reize ausblenden oder uns der üblichen körperlichen Reaktion verwehren, Unruhe regt die Verdauung an, emotionale Dramen erschöpfen uns und ohne Sinn sind Schmerzen unaushaltbar.

Doch vor allem zeigt sich immer deutlicher: ungelöste Konflikte, unaufgearbeitete Traumata, unterdrückte Gefühle und Stress sind entscheidende Faktoren in der Entstehung und Aufrechterhaltung von fast allen medizinisch diagnostizierten "körperlichen" Krankheiten und Leiden. Die Aufarbeitung unserer Vergangenheit und Schatten sowie der Zugang zu unseren Gefühlen sind also wesentlich für unsere allgemeine Gesundheit. Erst wenn wir unser "Seelenleben" wieder in Einklang bringen, kann unser gesamtes System harmonieren. Und was Stress im Speziellen anbelangt, lohnt es sich obendrein Umstände zu schaffen, welche uns nicht permanent überfordern und uns eine gelassene Lebenseinstellung zu erarbeiten.

 

 

4. Selbstarbeit ist der wichtigste Beitrag zum Gemeinwohl.

 

Wenn uns der gesamtgesellschaftliche Wandel am Herzen liegt und wir unseren Beitrag zu einer besseren Welt leisten wollen, dann müssen wir vor allem politischen Engagement und aller gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Einflussnahme mit uns selbst beginnen. Durch eine Revolution in unserem Inneren. Welche uns neu denken und tiefer fühlen und besser handeln lässt. Sonst unterwandern wir im Zweifel unbewusst selbst unsere besten Absichten und nobelsten Ziele (wie allzu häufig im radikalen Aktivismus zu beobachten).

Wie sollen wir im Einklang mit der Natur leben, wenn wir nicht im Einklang mit uns selbst sein können? Wie Frieden auf Erden schaffen, wenn wir keinen Frieden mit und in uns finden? Wie gemeinschaftlich denken und handeln, wenn wir nicht einmal unserer selbst gerecht werden und unsere eigenen Wünsche ernst nehmen? Und wie miteinander auskommen, wenn wir nicht wissen was wir wollen oder tun und wer wir selbst überhaupt sind?

Je besser wir mit uns selbst und in der Welt zurechtfinden, desto besser mit den anderen. Je besser wir uns selbst verstehen, desto besser können wir auch die anderen verstehen und Empathie und Güte walten lassen. Und je selbstbestimmter wir durchs Leben schreiten, desto mehr können wir erreichen und beitragen.

Das ist der Grundgedanke meiner "Revolution der Gedanken". (Mehr dazu hier ...)